28
Nov
2008

Weihnachtsgans und Nachwehen

Die letzen Nächte waren wie auch die Heutige bitterkalt. Der Bus ist Gott sei Dank fast pünktlich. Mit voller Geschwindigkeit rast er an mir vorbei und erst da merke ich, dass ich vergessen habe zu winken.
Die Weihnachtsfeier ging ziemlich bald auseinander, nachdem das Essen vorbei war und jeder seine Geschenke hatte. Um die Stimmung etwas anzuheizen wurde das Schnapsverbot aufgehoben, es gab Vodka Brause, Jägermeister und Jäger- Bull.
Jetzt erkannte man auch diejenigen, die hier zu Engländern geworden sind, an ihrer Trinkfreudigkeit und der Hingabe des Betrunkenseins. Für mich gab es auch ein paar Kurze, aber die Wirkung blieb aus.
Meine verlangsamte Reaktion merke ich erst, als ich dem Bus zuerst verdutzt hinterher schaue und dann einer rekordverdächtigen Geschwindigkeit hinterher hechte, die Straße entlang zur nächsten Haltestelle. Die rote Ampel gibt mir etwas Vorsprung. 10 Meter vor mir schließt er die Tür, meine drei letzen Schritte werden größer aber meine Hoffnung ist gleich Null als ich mit den Fingerspitzen die geschlossene Tür erreiche und kläglich klopfe. Meine kalte Hand brennt vor Schmerz, der Bus fährt links, blinkt und hält.
Mit rasendem Puls keuche ich ein „Thank you“ und lasse mich auf einen Sitz fallen. „Not bad“ meint der Mann, der vor mir sitzt bewundernd. „ Ich hab ihn an der Haltestelle davor verpasst“ erkläre ich außer Atem. „Hab ich gesehen, nicht schlecht“ meint er nochmals.
Mein Kopf schmerzt, der Schlafmangel macht sich spürbar. Ich muss aufpassen nicht im Bus einzuschlafen.
Eigentlich wäre ich gerne länger im Beerhouse geblieben, aber Alkohol und Zigaretten gehören nicht zu den Mitteln, mit denen man mich locken kann. Der Anfang der Feier war super. Das Essen wurde zusammen zubereitet, es gab für jeden einen Cocktail, eine festliche Rede, Gans und Rotkohl mit Knödeln, Bratapfel und Wichtelgeschenke. Dann war der Zauber vorbei. Bei Schnaps und Karaoke verzogen sich die ersten, die zweiten, manche paarweise, andere zu dritt, die restlichen haben gesungen, schief oder auch richtig, Eva und ich haben uns als Beat box versucht, sie mit etwas mehr Übung, die Auswahl der Lieder wurde mittelmäßig und irgendwann für mich zur Rauswurfmusik.
Die Bow Road heim laufend springt ein Eichhörnchen aus dem Gebüsch, ich erschrecke mich so dass meine Knie kurz zittern und frage mich ob das zu einer Lebensverkürzung führen kann, und wie oft ich Tränen lachen muss um das auszugleichen. Ich weiß selbst nicht, warum ich plötzlich so schlechte Laune habe. Judith ist noch wach, öffnet mir die Tür, ich poltere die Stufen hoch, ignoriere das Bad und meine Zahnbürste und falle ins Bett.
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