11
Dez
2008

Vom Mieten und Vermieten in East London

Was haben Eddi aus Australien, Nadja, die junge Kellnerin aus der Slowakei Visvalidis, der Bus fahrende Grieche, Carlos, Bänker, aus Spanien, Aida aus Brasilien, Marama aus Neuseeland, das Pärchen Gemma und Alex, die englische Architektin Lydia, und Eleonora aus Italien gemeinsam? Sie sind alle wie ich vor 3 Monate auf Wohnungssuche.
Ich saß damals im Büro der Agentur, hab Fotos gesehen, und das erste Zimmer gleich genommen, das wir daraufhin anfuhren, weil es nicht stank, weil es ein großes Fenster hatte, und hier anscheinend auch noch andere Menschen hier leben. Gut, nicht allein, und einigermaßen sauber. Das Bad so groß wie die Dusche selbst und die Toilette nicht wirklich großzügiger an Platz, aber ein potentielles zu Hause, und das Ende der Suche.
Unsicher beim Unterschreiben des Vertrages, denn Verträge haben immer irgendwelche Haken, und dann auch noch auf Englisch wenn ein dicker brasilianischer Makler mit schwerem Akzent versucht das ganze seriös zu verkaufen, während seine Kollegin mir gegenüber sitz, so auf ihrem Kaugummi herumschmatzt dass ich ihr ganzes Gebiss sehen kann, dabei irgendwelche Destiny’s Child singt, und es dazwischen schafft auf portugiesisch zu fluchen.
Südländisches Arbeitsklima, definitiv. Die Italienerin streitet im Nebenzimmer in ihrer Muttersprache mit einem Arbeitskollegen, zwecks Rauswurfs eines Mieters. Italienisch, Englisch, Italienisch. „Make him pay and then throw him out. Basta!” Ihr Schlusswort nehme ich an.
Der Haken des Vertrages: ein Nachmieter finden beim Auszug.
Und wer bitte zieht an Heilig Abend in die kälteste Stadt Europas? Eine Hand voll Leute haben sich gemeldet, das Zimmerangebot ist immens, und die Agentur wollte mit dem Preis für Dezember einfach nicht runtergehen, wie es die meisten Landlords hier über Weihnachten machen, um auf dem Markt konkurrieren zu können.
So kam es, dass Eddi, Nadja, Visvalidis, Carlos, Aida, Marama Lydia, und Eleonora sich mein Heim angesehen haben. Mal wars zu klein, mal zu teuer, mal zu laut, und manche ließen bis auf ein „ich melde mich“ nichts von sich hören. Als Gemma erfuhr dass zwei Jungs im Doppelzimmer wohnen kam von ihr nur ein erschrockenes “are they gay???“ auf das ich ihnen am liebsten geantwortet hätte „don’t worry, ich glaube nicht dass sie Interesse an deinem Moppelchen haben könnten“.
Nach einer langen E-Mail Diskussion hat sich dann doch mein Nachmieter gefunden. Ausfindig gemacht im Gumtree, ein Berliner, dessen Ex-Freundin einst im Bavarian Beer House gearbeitet hat. Klein ist die Welt…
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