27
Nov
2008

Tag am Meer

Aufstehn, Judith will was erleben!!
So beginnt mein Tag, Freitagmorgen 12.30. Gestern Abend habe ich nach meiner Beerhouse Schicht, die lahm anfing und stressig geendet hatte, weil mal wieder 20 Gäste mit Karte und auf einmal zahlen wollten mal wieder Besuch aus der Heimat bekommen. Wie schon gewohnt an der Toilette der Liverpool Street Station abgeholt, mit leichter Verspätung.
Tagesziel war heute die Küste in Brighton, die Sonne stand schon hoch und der Himmel versprach ausnahmsweise gutes Wetter. Ich konnte es kaum erwarten aus der Großstadt raus zu kommen, die ich jetzt seit 2 Monaten täglich um mich hatte.
Das British Transport System machte dann auch noch der Deutschen Bahn Konkurrenz, nachdem der Zug wegen Technischen Schwierigkeiten stehen blieb, und wir ersatzweise die Bummelbahn nehmen mussten. In der Befürchtung die Küste gar nicht mehr bei Tageslicht zu Gesicht bekommen, stiegen wir in Brighton aus, der ältere Mann hinter einem Tisch mit Informationsblättern und einem Walky- Talky in der Hand, das nur rauschen und quietschen von sich gab erklärte dass wir nur die Straße runter laufen müssten, 10 Minuten zu Fuß.
Aus dem geschäftigen Bahnhof raus, trete ich in eine komplett andere Welt: von der Straße, die direkt runter zur Küste führt kann man das Meer sehen! Nur ganz winzig und am Horizont kaum vom Himmel unterscheidbar blaues Wasser!
Auf den Seiten Seihen sich Cafes und Kioske aneinander, der Himmel färbt sich kobaltblau, am liebsten würde ich einfach loslaufen. Als ob sich ein Stau in mir auflöst, so schnell, dass man gar nicht mehr genau weiß ob er denn überhaupt da war.
Während wie uns dem Wasser nähern, das in leisen kleinen Wellen den Strand hochkrabbelt, fühlen wir uns beide immer mehr als wären wir gerade in die Toskana geflogen. Es windet mehr, und es ist kälter, aber die Luft, die einfach nach Luft riecht und ein bisschen nach Meer, Salz und Algen lässt uns selbst Kälte vergessen, zumal ich ganz großspurig nur einen Pulli angezogen habe und zu demonstrieren wie gut ich mich ans Londoner Klima angepasst habe.
Am steinigen Strand angekommen stürze ich mich auf die Muscheln, am liebsten würde ich eine Sandburg bauen. Auf die Knurrenden Mägen gibt’s belegte Brote und Tomaten während wir dem Himmel zusehen wie er sich zuerst gelb, orange und dann feuerrot färbt. Fröstelnd setzen wir uns wieder in Bewegung, laufen die Promenade weiter, schauen in ein paar Galerien rein, klauen Postkarten, eine Macke die wir vor zwei Jahren hier angefangen haben und die ich mir nicht abgewöhnen kann. Im ersten Pub wärmen wir uns auf, trinken heiße Schokolade, schauen aus dem Fenster zu wie der rote Himmel ziemlich bald schwarz wird.
Nachdem wir die Tassen schon fast runtergekippt haben, werden 2 Monate Informationsaustausch nachgeholt, Geschehnisse, Familie, Studium, Beziehung und Zukunftspläne werden beschrieben, analysiert, diskutiert oder kritisiert. Als wir die warme Bar zwei Stunden später verlassen hat es angefangen zu nieseln. Schirm haben wir keinen dabei. Trotzdem wollen wir noch einmal über den beleuchteten Pier laufen, ein Freizeitpark mit Karussells Achterbahnen, Gespensterhaus und Zuckerwatte, kitschig umzäunt mit Jahrmarktmusik und Casinos.
Dann fängt es an zu schütten, und wir laufen! Durchnässt und mit roten Nasen wird im Zug die Abendplanung weiter besprochen. Langsam wird es Zeit für eine richtige Clubtour, ich will das Londoner Nachtleben erkunden, auch wenn die frische Meeresluft mich ganz schön müde gemacht hat.
Ju-DITH - 27. Nov, 12:24

Aber, aber mein kleines Dithchen! Wer wird das denn schon Postkarten KLAUEN nennen, wenn es die doch einfach UMSONST gibt!;-D
Und du hast die sensationelle Beilage on the top auf meiner Hot Chocolate nicht erwähnt: Marshmallows, die wie kleine Rettungsbojen irgendwann (als sie sich durch den Sahneberg ("Only a little bit, please!") gekämpft hatten) in der köstlichen schokoladigen Flüssigkeit schwammen! Mmmmmmmmmh..lecker! Bestellen wir uns noch eine?;-)

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