25
Okt
2008

Vom Regen in die Traufe

Why does it always rain on me?
Is it because I lied when I was seventeen?
Why does it always rain on me?
Even when the sun is shining
I cant avoid the lightning
I cant stand myself
Im being held up by invisible men
Still life on a shelf when
I got my mind on something else
Sunny days
Where have you gone?

(“Why does it always rain on me”, Travis)

Die letzen Tage war ich müde. Mittags bin ich aus dem Bett gekrochen, um mich nach dem Frühstück fast wieder zu entscheiden zurück unter die Decke zu kriechen, und da zu bleiben. Für den Rest des Tages. Das Haus verlassen schien mir auch keine nützliche Idee, nachdem ich meine Monatskarte verloren hatte, und vorerst die Fahrten alle einzeln bezahlen musste, und das hab ich ja sowieso gar nicht eingesehen.
Immerhin hab ich mich in der Küche nützlich gemacht, aber nachdem das Geschirr gespült war saß ich wieder da. Was jetzt? So verschwanden nach und nach auch die letzen Kinder Schoko Riegel, die Gemüsesuppe, und was ich sonst noch zum essen hatte. Danach hab ich neue Schokoriegel gekauft. (Mein Gott, ich klinge ja wie Bridget Jones!)
Zur Ablenkung hab ich versucht in ein Pub zu gehen, aber als ich die ganzen besoffenen Engländer gesehen habe, ist mir schließlich auch die Lust zum trinken vergangen.
Draußen war es Grau und kalt, und selbst wenn die Sonne schien, fand ich das Wetter scheiße. Den Knoblauchdunst in den Bussen, an dem man erkennt dass man jetzt in Eastern London ist fand ich plötzlich total ekelhaft, und den Obdachlosen, der hier immer an der Straßenecke steht, dem ich letztens noch meine 30 Pennys Klogeld in seinen Hut geworfen habe, dass er sich mal in der Liverpool Street Station waschen kann, hätte ich fast mit „Such die doch n Job du Penner!“ angeschrienen. Und den Engländern hab ich nur mit sehr viel Selbstdisziplin verschwiegen, dass sie sich besser mal den Stock aus ihrem royalen Arsch ziehen sollten. Sowieso wird hier jeder adrette Londoner zum primitiven Bauer, nachdem er ein paar Guinness intus hat, stinkend, gröglend und aufdringlich. Überhaupt hätte ich jedem gerne erklärt, wo er mich mal kann.
Vielleicht hätte ich mich auch nur etwas unter die Leute mischen sollen, aber wer trifft sich denn in der Verfassung gerne mit neuen Bekannten?
Ein Blick in meinen Kalender verriet mir, dass ich noch keine 4 Wochen hier bin, also muss ich es noch ein Weilchen aushalten. Deswegen durchstöberte ich mal wieder alle meine Taschen, auf der Suche nach meiner Oystercard (mein U-Bahn Ticket ) und stapfte los in Richtung Docklands. Das Atelier eines Künstler, den ich mit meiner Freundin vor zwei Jahren bereits hier in London kennen gelernt habe war mein Ziel. Im Internet hatte ich seine Adresse gefunden, die immer noch dieselbe war.
Zwei Stunden später kam ich heim. Pitschnass. Erstmal eine heiße Schokolade. Ich hatte kein Glück, Pierres Galerie war geschlossen gewesen.
Auf einer Insel in der größten Stadt Europas, komme vor wie Robinson, nur habe ich nicht mal einen Freitag…
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Praktikum in London

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