17
Nov
2008

The Day After…

Ähnlichkeiten mit Arschtag sind bei diesem Ausdruck rein zufällig.
Cloey dachte das aber sicher auch, nachdem sie weitere 8 Stunden auf ihr Frühstück warten musste, und ich um 19:00 ihr kurz etwas Whiskas in ihren Napf geschmissen habe, sie mir schnurrend um die Beine schlich, ich ihr den Löffel unter die Nase hielt, und dann auch schon wieder verschwand, Heute keiner, der mit ihr spielen will… Ja das Leben ist halt keine Blumenwiese, auch nicht für eine Katze.
Meine Beine haben gebrannt, meine Hüfte gepocht, den Hunger hab ich vor lauter Müdigkeit nicht gespürt, aber vernünftiger Weise ein paar Wiener mit Brot und Senf gegessen. Danach hatte ich zudem noch Bauchweg. Jeder Fuß wog gefühlte 50 Kilo (was an normalen Tagen eigentlich mein ganzes Gewicht schon fast ausmacht).

In der U-Bahn schlafe ich fast ein, reiße mich aber zusammen, da ich 2-mal umsteigen muss, und so schnell wie möglich nur noch schlafen will.
Aus der U-Bahn raus rufe ich kurz noch meinen Eltern an, vergesse dabei, dass die Festnetznummer billiger gewesen wäre, melde mich lebend, aber müde.
Die Küche gleicht einem Schlachtfeld, auf dem weißen Herd feiern 5 verschiedene Soßen eine Party, der Abfluss des Waschbeckens wird von Nudeln blockiert.
Im leeren Tassenschrank steht ein weißer Laptop (MARCOOOOOOOOOOOOOOO!!!!!) und auch sonst hatte unsere Küchenausstattung 3 Tage Ausgang, und sich wo anders einquartiert.
Die Treppe hoch polternd schwöre ich Rache, aber jetzt bin ich erstmal zu müde dafür. Die Klobrille ist auch vollgepisst, Kompliment.
Ich schlüpfe aus meiner Jeans, falle ins Bett und schlafe ein.

Der eigentliche Arschtag beginnt, als ich gegen 2 oder 3 Uhr morgens aufwache. Der brennende Schmerz in meiner Hüfte lässt mich nichts gutes Ahnen. Dummheiten werden eben sofort bestraft. Ich kenne das Gefühl noch zu gut von meiner Hüftentzündung, die ich mir während meines Abis zugezogen hatte, und die meiner chronischen Laufsucht ein vorzeitiges Ende gesetzt hat. Wach liege ich im Bett und frage mich wie ich hier morgen früh wieder aufstehen soll.
Gefühlte Stunden später schlafe ich schlecht ein, und erschrecke erneut, als ich um 11 am Folgemorgen in die Küche humple.

Jetzt, zweieinhalb Stunden später erstrahlt alles in altem Glanz, auch der Schwamm mit dem ich bei meinem Einzug Toilette und Bad geputzt habe liegt nicht mehr im Spülbecken (ich hab den Jungs ausdrücklich erklärt dass es eklig ist, damit das Geschirr zu spülen, aber da hat Marco auch noch nicht hier gewohnt, weswegen ich ihn als Übeltäter in Verdacht ziehe).

Jetzt will mein Kühlschrankfach gefüllt werden (Ich habe nicht mal mehr Milch für meinen Kaffee…), meine Wäsche gewaschen werden, und ich freue mich schon auf einen Mittagschlaf. Pierre hat von einem neuen Lehrling erzählt, Sie will heute anfangen. Dann lass ich die beiden heute mal unter sich, ist mir zu stressig nach Tower Hill zu fahren.

Guten Morgen London!

Draußen scheint ein Mann eine Rede zu halten. Die Straße entlang laufend brüllt er in ein Mikro. Ich schaue aus dem Fenster, nein, er Telefoniert nur. Etwas lauter als normal halt.
Guten Morgen London.

Mein Blick wandert zum Fensterbrett über dem Kopfende meines Bettes, mein deutscher Wecker sagt 09.45. Kurz darauf fängt mein Handy an zu singen, Alarm blinkt auf dem Display. 9.00 englischer Zeiten. Ich versuche meine .Sinne zu synchronisieren.
Ach ja, Sonntagmorgen, dämmert es mir. 19 Stunden Arbeiten hinter mir, seit ich Freitagabend die Galerie verlassen habe. Aufstehen, duschen, frühstücken, und zurück ins Beerhouse, aus dem ich vor ein paar Stunden erst gekommen bin, und dann wohl noch etwas zu lange mit Philipp und Kaba in der Küche saß, über unser sprachliches Erbgut diskutierend.
Meine 12 Stunden Doppelschicht hängt mir noch in den Knochen, oder besser gesagt in den Beinen. Meine Sohlen brennen bis zu den Waden bei jedem Schritt. Immerhin hab ich den Abend überlebt, dafür aber den Schirm im Umkleideraum liegen lassen. Eine blöde Idee wie ich feststellen muss, denn er regnet.
Guten Morgen London.

Evas Bruder ist heute auf der Durchreise und für ein paar Stunden in London, weswegen wir unsere Schichten getauscht haben. Eigentlich hätte ich heute Morgen noch Cloey füttern sollen, weil Pierre übers Wochenende in Nottingham war, aber ich finde dass ein Bruder Vorrang hat vor einer kleinen verwöhnten Katze. Kann ich heute mal eine Maus fangen, oder sich 5 Stunden gedulden.

Die Bauarbeiten sind heute mal ganz leise. An einem Sonntagmorgen an dem ich sowieso nicht ausschlafen kann.

Guten Morgen, London…
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