Wintereinbruch und andere Überraschungen
Mein knurrender Magen hat mich heute Morgen viel zu früh aus dem Bett getrieben. Vor dem Fenster, durch das mich eine Grau- in Graue Kulisse müde ansieht sagt mein Wecker, der sich mittlerweile ohne Vorwarnung wieder zurück gestellt hat 10 Uhr deutsche Zeit. Aber selbst 10 Uhr Englische Zeit wäre nicht vertretbar, nachdem ich gestern um halb 3 vom arbeiten heim kam, und samstags gerne einmal ausschlafen möchte. Mein Hunger scheinbar nicht, der ist wach.
Die letzen Tage war musste ich mit Fieber zu Hause bleiben, weshalb ich heute gerne bei Pierre vorbei schauen würde, und um noch einen Punkt für das Samstagsprogramm für meine Eltern austesten muss, der ganz in der Nähe ist.
Die Erkältung muss ich mir an dem Abend geholt haben, als Eva und ich in den neuen Film mit Robert de Niro wollten, und ich, dank nicht fahrender Tube eine halbe Stunde zu spät kam, weswegen wir uns, sowie auf Grund mangelnder Kommunikationsmöglichkeiten (in der U-Bahn kann einem kein Handy dieser Welt weiterhelfen…) verpasst haben.
Im Regen hab ich mich auf die Suche nach dem Kino gemacht, das irgendwo nahe der Angel Station sein sollte (ursprünglich wollte Eva mich abholen), was allerdings nur zur Folge hatte, dass ich nach einer zwanzigminütigen Suche eine weitere halbe Stunde eingeregnet und frierend auf die Bahn zurück warten durfte.
In Bow dann endlich ausgestiegen, wurde ich Zeuge eines Wunders: Es schneite! Weiße Flocken, die sich mehr als Matschpampe auf der Straße sammelten, aber immerhin die Dächer der Autos weiß bedeckten fielen vom Himmel. Sofort wieder gut gelaunt sprang ich auf dem Heimweg in den ersten Laden, um mir völlig überteuerten Tee zu kaufen (Winter und Tee trinken, dafür war ich schon als Kind immer zu haben!!).
Schnee Ende Oktober in London! Das letzte Mal war das 1934 der Fall, wie uns alle Titelblätter am nächsten Tag informierten. Der Tag sollte dann auch erstmal mein letzter bei Pierre sein, schwer verschnupft machte ich mich auf den Weg, nichts ahnend vom Fieber das ich Tags drauf bekommen sollte.
Der Tag war mal wieder sehr interessant gewesen. Eine finnische Journalistin, Anfang 30, aber sehr viel jünger wirkend (ich hatte sie auf 24 höchstens geschätzt!) saß mit Pierre am Tisch als ich von meinem Mittagsspazierganz zurückkam, bei dem ich mir endlich auch einen ne Sim-Karte für mein Handy gekauft habe(Das erste mal hab ich hier etwas wirklich verloren, nachdem ich bereits Personalausweis, deutsche Sim-.Karte und Oystercard samt Führerschein für verloren gehalten habe). Jonna, die jetzt eine Seite eines Finnischen Magazins hat, und dafür ihren ersten Bericht verfasst, hatte allerhand über ihr letztes halbes Jahr zu erzählen, in dem sie wohl ganz schön rum gereist ist. Der heutige sollte vorerst ihr letzter Tag sein, da ihr Flugzeug morgen nach Norwegen, und von da aus nach Finnland in die Heimat gehen sollte.
Ich glaube sie ist mir deswegen so sympathisch, weil sie nicht so aufgesetzt wirkt, wie es die meisten Londoner tun. Um ehrlich zu sein, ist sie die erste weibliche Person die ich hier treffe, die ungeschminkt ist. Ich selbst hab es mir auch abgewöhnt, mich fürs Praktikum herzurichten, wie ein Christbaum.
Während sie von ihren Reisen, spontanen Aufenthalten und Erlebnissen erzählt, wächst meine Bewunderung. Eines aber scheinen wir gemeinsam zu haben: je weiter man weg ist von daheim, und wenn es noch so sehr zu einer Sucht wird, Neues zu entdecken, desto mehr weiß man, aus welchen Holz man geschnitzt ist, und in welchen Wald man gehört, auch wenn man den nicht immer genau orten kann.
Pierre, wie er eben ist, hat ihr auch gleich einen Karton voll von kleinen Körbchen hingestellt, mit der Aufforderung etwas daraus zu machen. Sie entschied sich für eine Lampe, suchte sich in der Galerie alle benötigten Materealien zusammen und legte los. Bis lang nach Ladenschluss saßen wir so zusammen, Tee trinkend und diskutierend, während jeder nebenbei seiner Arbeit nachging, wie in einer Bastelstunde! Jana war die erste, die dann aufbrach, mit dem Versprechen, ihr nächster Artikel handle garantiert von dem Tag hier in der Galerie. Zugegeben: ist euch so was schon mal passiert?
Ich aß noch Abend (Pierre bringt immer frisches Brot und über reifes Obst das auf dem Markt übrig bleibt), und teilte wie mittlerweile gewöhnt mein Essen mit der bettelnden Cloey, die es immer wieder entweder auf meinen Schinken, Würstchen oder Käse abgesehen hat.
Es ist verdammt kalt, warnt Pierre mich vor, während ich Handschuhe und Schal anziehe. Ich bin wohl schon auf Englisches Klima programmiert, die Temperaturanzeige sagt 7 Grad. Brrrr… denke ich, als ich in Richtung Tower Bridge laufe. Arschkalt
P.S: Wer will kann auch gerne bei Jonna vorbei schaun!
http://jonnanisu.blogspot.com/
Liebe Grüße nach Skandinavien, und danke für den netten Tee- Nachmittag
Die letzen Tage war musste ich mit Fieber zu Hause bleiben, weshalb ich heute gerne bei Pierre vorbei schauen würde, und um noch einen Punkt für das Samstagsprogramm für meine Eltern austesten muss, der ganz in der Nähe ist.
Die Erkältung muss ich mir an dem Abend geholt haben, als Eva und ich in den neuen Film mit Robert de Niro wollten, und ich, dank nicht fahrender Tube eine halbe Stunde zu spät kam, weswegen wir uns, sowie auf Grund mangelnder Kommunikationsmöglichkeiten (in der U-Bahn kann einem kein Handy dieser Welt weiterhelfen…) verpasst haben.
Im Regen hab ich mich auf die Suche nach dem Kino gemacht, das irgendwo nahe der Angel Station sein sollte (ursprünglich wollte Eva mich abholen), was allerdings nur zur Folge hatte, dass ich nach einer zwanzigminütigen Suche eine weitere halbe Stunde eingeregnet und frierend auf die Bahn zurück warten durfte.
In Bow dann endlich ausgestiegen, wurde ich Zeuge eines Wunders: Es schneite! Weiße Flocken, die sich mehr als Matschpampe auf der Straße sammelten, aber immerhin die Dächer der Autos weiß bedeckten fielen vom Himmel. Sofort wieder gut gelaunt sprang ich auf dem Heimweg in den ersten Laden, um mir völlig überteuerten Tee zu kaufen (Winter und Tee trinken, dafür war ich schon als Kind immer zu haben!!).
Schnee Ende Oktober in London! Das letzte Mal war das 1934 der Fall, wie uns alle Titelblätter am nächsten Tag informierten. Der Tag sollte dann auch erstmal mein letzter bei Pierre sein, schwer verschnupft machte ich mich auf den Weg, nichts ahnend vom Fieber das ich Tags drauf bekommen sollte.
Der Tag war mal wieder sehr interessant gewesen. Eine finnische Journalistin, Anfang 30, aber sehr viel jünger wirkend (ich hatte sie auf 24 höchstens geschätzt!) saß mit Pierre am Tisch als ich von meinem Mittagsspazierganz zurückkam, bei dem ich mir endlich auch einen ne Sim-Karte für mein Handy gekauft habe(Das erste mal hab ich hier etwas wirklich verloren, nachdem ich bereits Personalausweis, deutsche Sim-.Karte und Oystercard samt Führerschein für verloren gehalten habe). Jonna, die jetzt eine Seite eines Finnischen Magazins hat, und dafür ihren ersten Bericht verfasst, hatte allerhand über ihr letztes halbes Jahr zu erzählen, in dem sie wohl ganz schön rum gereist ist. Der heutige sollte vorerst ihr letzter Tag sein, da ihr Flugzeug morgen nach Norwegen, und von da aus nach Finnland in die Heimat gehen sollte.
Ich glaube sie ist mir deswegen so sympathisch, weil sie nicht so aufgesetzt wirkt, wie es die meisten Londoner tun. Um ehrlich zu sein, ist sie die erste weibliche Person die ich hier treffe, die ungeschminkt ist. Ich selbst hab es mir auch abgewöhnt, mich fürs Praktikum herzurichten, wie ein Christbaum.
Während sie von ihren Reisen, spontanen Aufenthalten und Erlebnissen erzählt, wächst meine Bewunderung. Eines aber scheinen wir gemeinsam zu haben: je weiter man weg ist von daheim, und wenn es noch so sehr zu einer Sucht wird, Neues zu entdecken, desto mehr weiß man, aus welchen Holz man geschnitzt ist, und in welchen Wald man gehört, auch wenn man den nicht immer genau orten kann.
Pierre, wie er eben ist, hat ihr auch gleich einen Karton voll von kleinen Körbchen hingestellt, mit der Aufforderung etwas daraus zu machen. Sie entschied sich für eine Lampe, suchte sich in der Galerie alle benötigten Materealien zusammen und legte los. Bis lang nach Ladenschluss saßen wir so zusammen, Tee trinkend und diskutierend, während jeder nebenbei seiner Arbeit nachging, wie in einer Bastelstunde! Jana war die erste, die dann aufbrach, mit dem Versprechen, ihr nächster Artikel handle garantiert von dem Tag hier in der Galerie. Zugegeben: ist euch so was schon mal passiert?
Ich aß noch Abend (Pierre bringt immer frisches Brot und über reifes Obst das auf dem Markt übrig bleibt), und teilte wie mittlerweile gewöhnt mein Essen mit der bettelnden Cloey, die es immer wieder entweder auf meinen Schinken, Würstchen oder Käse abgesehen hat.
Es ist verdammt kalt, warnt Pierre mich vor, während ich Handschuhe und Schal anziehe. Ich bin wohl schon auf Englisches Klima programmiert, die Temperaturanzeige sagt 7 Grad. Brrrr… denke ich, als ich in Richtung Tower Bridge laufe. Arschkalt
P.S: Wer will kann auch gerne bei Jonna vorbei schaun!
http://jonnanisu.blogspot.com/
Liebe Grüße nach Skandinavien, und danke für den netten Tee- Nachmittag
EddiinLondon - 1. Nov, 11:16